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Gewalt und Kannibalismus
Report, Dokumentation • 23.03.2019 • 20:15 - 21:05
Feindliche Krieger auf Raubzug: Wer war verantwortlich für die Toten, die 2013 in einem Massengrab bei Halberstadt in Sachsen-Anhalt gefunden wurden?
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Kulthandlung, Menschenopfer oder Kannibalismus? In einer jungsteinzeitlichen Siedlung bei Herxheim in Rheinland-Pfalz fanden Forscher massenhaft Skelette, die auf ein grausames Opferritual hindeuten.
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Neben den typischen Langhäusern für 12 bis 20 Clan-Mitglieder bewirtschafteten die Bauern auch kleine Felder und Gärten und bauten dort Emmer, Einkorn und Gerste an.
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Als der Mensch den Krieg erfand: Auffällig viele Massengräber und Spuren von Tod und Gewalt aus der Zeit des Neolithikums vor 7.000 Jahren stellen Archäologen vor große Rätsel.
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Grabbeigaben und Überreste von teils farbigen Götzenstatuen lassen darauf schließen, dass die Menschen vor 7.000 Jahren an die Wirkung religiöser Rituale glaubten.
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Hint
Online verfügbar von 23/03 bis 22/04
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2019
Report, Dokumentation
2013: Forscher entdecken bei Halberstadt ein Massengrab mit elf Skeletten aus der Jungsteinzeit. Spuren an den Knochen zeugen von gezielter Tötung von Gefangenen. Wurden die ersten Auseinandersetzungen der Frühmenschen mit größter Brutalität geführt? Oder waren sie Opfer eines Kults? In anderen Teilen Deutschlands werden ähnliche Gräber gefunden. Die Toten scheinen alle zur selben Zeit brutal getötet worden zu sein. Was ist hier vor knapp 7.000 Jahren passiert? Dieses Dokudrama entwirft ein Panorama der damaligen Lebenswelt, einer Epoche, in der die Menschen auf dem Gebiet Deutschlands erstmals sesshaft waren. Wissenschaftler sprechen von der "neolithischen Revolution", als sich etwa 9.000 vor Christus im Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds Menschen erstmals dauerhaft an einem Ort niederließen. Ungefähr 5.500 Jahre vor Christus erreicht diese neolithische Revolution auch Europa. Wo sich vorher noch Jäger und Sammler am Vorrat der Natur bedienten, wurden jetzt Hütten gebaut, Getreide kultiviert und Tiere gezüchtet. Siedlungen wuchsen und der Handel florierte. Die Menschen wurden erstmalig sesshaft. Diese Sesshaftwerdung führte offenbar auch zu neuartigen Konflikten. Denn jetzt entstand Privateigentum in einem Umfang, wie es die nomadisierenden Jäger und Sammler zuvor nicht kannten - mit Landbesitz, Häusern, Viehherden und so weiter. Mit dem Anspruch auf Eigentum kommen - das scheint die Botschaft der Massengräber zu sein - Neid, Habsucht und Gewalt. Muss davon ausgegangen werden, dass der Mensch vor rund 7.000 Jahren auch den Krieg erfunden hat?