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Supermächte im Handelskrieg
Info, Wirtschaft + Konsum • 01.12.2020 • 21:45 - 22:35
Auf einer Baumwollfarm in Virginia, USA, circa 1905
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Treffen zwischen Angela Merkel und Donald Trump
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Containerhafen in Hongkong
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Blick auf einen Autohafen in Ulsan, Südkorea
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Originaltitel
Der USA-China-Handelskrieg und seine Folgen für Europa
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Info, Wirtschaft + Konsum
Der Handelskonflikt zwischen Amerika und China ist ein noch nie dagewesener wirtschaftlicher Schlagabtausch zweier Großmächte. "Wir haben einen großen Konflikt zwischen zwei Führungsmächten, die beide an die Spitze wollen … und das Ganze kann auf einen neuen Kalten Krieg hinauslaufen", sagt China-Experte Sebastian Heilmann von der Uni Trier. 2018 verhängen die USA erste Zölle, 2020 sind fast alle chinesischen Produkte mit 25 Prozent Importzöllen besteuert. Trump will damit das amerikanische Handelsdefizit von jährlich 650 Milliarden US-Dollar verringern. Doch die Reaktion Chinas folgt schnell: Auf die US-Strafzölle antwortet die Volksrepublik mit Gegenzöllen. Ein Handelsvolumen von 800 Milliarden Dollar ist betroffen. "Wir sind in einem handelspolitischen Konflikt, wie es ihn seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat", so Wirtschaftsexperte Henrik Müller von der TU Dortmund. Auch für Europa wird der Handelskrieg zur Zerreißprobe. Weil Exportweltmeister Deutschland immer mehr in die Schusslinie der Amerikaner rückt, drohen diese mit Strafzöllen auf deutsche Autoexporte in die USA. Um das abzuwenden, dürfen die USA genmanipuliertes Soja in die EU importieren - zum Ärger der französischen Landwirtschaft und europäischen Verbraucherschützer. Und auch für europäische Firmen mit Tochtergesellschaften in China wird es eng - der Export in die USA stockt aufgrund der Strafzölle. Ein Ende des Handelskrieges ist nicht in Sicht, was auch die Weltwirtschaftsorganisation WTO nicht ändern dürfte.