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Über
Report, Medien • 16.10.2018 • 22:25 - 23:15
Leiterplatte.
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Smartphones.
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Digitale Geräte.
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CPU.
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Virtuelle Realität.
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CPU.
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Elektronischer Abfall.
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Tragbar.
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Produktionsland
A
Produktionsdatum
2018
Report, Medien
Von smarten Geräten und intelligenten Maschinen bis zu Digitalisierung und globaler Vernetzung: Diese Visionen sind zur Realität geworden. Doch welchen Preis fordert die digitale Welt? Die Dokumentation geht der Frage nach, ob uns die Leitsätze "Smart Everything" und "So viel Digitalisierung wie nur möglich" auf dem Weg zu sozialer Gerechtigkeit und einem ökologisch nachhaltigen Umgang mit der Umwelt hilfreich sein können. Was ist eigentlich genau mit "Digitalisierung" gemeint? Sind Online-Shopping, Antworten von Dr. Google rund um die Uhr und Video-Streaming nur Vorboten einer immer rasanter werdenden Entwicklung? Welche Ziele verfolgen wir als Gesellschaft? Wer profitiert, wer steuert? Filmemacher Peppo Wagner fühlt dem Hype rund um die neue smarte Welt auf den Zahn. Längst geht es nicht nur mehr um Datensicherheit und Kontrolle. Soziale Ungerechtigkeit und Raubbau an der Umwelt zählen zu den gern vergessenen Schattenseiten. Digitalisierung wird generell mit Wachstum durch Optimierung und Effizienzsteigerung gleichgesetzt. Doch zeigen Studien, dass sowohl die effizientere Nutzung von Rohstoffen als auch stetiges Wirtschaftswachstum zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch führen. Genau solche "Rebound-Effekte" finden sich häufig im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Video-Streaming etwa könnte im Vergleich zum DVD-Verleih wesentlich Energie sparen. Der stetig wachsende Videokonsum im Netz macht aber, weil immer verfügbar und billig, alle Einsparpotenziale zunichte und führt letztlich zu einem deutlichen Mehrverbrauch. In den meisten Ökobilanzen über digitale Technologien bleiben aber solche Betrachtungen meist unbeachtet. Bereits jetzt stellen die Verknappung von Ressourcen, wachsende Müllberge und die globale Erwärmung unsere Gesellschaft auf die Probe. Die Digitalisierung kann, so die Meinung von Experten, dabei einen beachtlichen Beitrag liefern. Man betrachte nur das Symbol des digitalen Lebens, das Handy. Die Lebenszyklen dieser digitalen Endgeräte werden wohl aus wirtschaftlichen Überlegungen immer kürzer, die gesteigerte Energieeffizienz von Smartphones wird durch den wachsenden Datenverkehr und die Verlagerung der Rechenleistung in Clouds in Summe wieder aufgefressen. Auch ist unklar, wie der resultierende Energiebedarf in Zukunft nachhaltig gedeckt werden soll. Die Welt der Information und Kommunikation hat heute einen Anteil von acht Prozent am gesamten Strombedarf. Aktuelle Prognosen sprechen von einem Anstieg auf 30 bis 50 Prozent bis zum Jahr 2030. Und international gesehen besteht der Strom-Mix noch immer hauptsächlich aus "Kohlestrom". Wir hinterlassen durch unsere digitalen Aktivitäten also nicht nur massenhaft Spuren in der neuen, großen Welt der Daten, sondern auch sehr deutliche "Carbon Footprints", die unserer Umwelt massiv schaden.