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Das Silicon Valley ist heute Sitz von milliardenschweren IT-Unternehmen. Aber die Anfänge waren amateurhaft, bunt, chaotisch und revolutionär. Hippies, Bastler und Geschäftemacher schoben einst eine beispiellose Revolution an: Die Pioniere des Heimcomputers wollten nicht weniger als die Welt verändern und "Big Brother" vom Thron stoßen. Die Westküste der USA kurz nach der Flower-Power-Zeit. Die Haare sind lang, die Musik ist laut. Zen-Buddhismus, Drogen, Weltverbesserungstheorien und Folkgitarren sind die Begleitmusik für eine Revolution im Verborgenen. Anfang der siebziger Jahre wird unsere Zukunft geboren, die Welt der Personal Computer und des Internets. Nicht die etablierten Großkonzerne, sondern junge Männer mit einer Vision heben den amerikanischen Traum auf eine neue Stufe. "The Times, They Are a-Changin'", sang Bob Dylan ein paar Jahre zuvor, vorausschauend. In der Dokumentation, aufwändig recherchiert und verwoben mit der Musik und der Stimmung dieser Aufbruchszeit, erzählen die Pioniere der PC-Revolution in exklusiven Interviews von den Anfängen des Zeitalters der Heimcomputer. Es sind Visionäre und Vordenker, die - anders als Bill Gates oder Steve Jobs - nicht das große Geld gemacht haben, aber ohne deren Ideen und Träume unsere heutige, vernetzte Welt undenkbar wäre. Die Porträts der Computerpioniere zeichnen ein beeindruckendes Bild der Gründungszeit des Personal Computers, die geprägt war von Leidenschaft, Wissensdurst und dem Wunsch, die Welt zu verbessern. Die Bilanz der einstigen Technikrevolutionäre fällt heute gemischt aus. Zwar gibt es ungeahnte neue Möglichkeiten und eine technologische Demokratisierung. Der Zugang zu Computern und dem Internet ist heute tatsächlich den meisten Menschen möglich. Doch gleichzeitig sind riesige Konzerne entstanden, die ein gefährliches Quasi-Monopol darstellen und die Angst vor einem neuen "Big Brother" beschwören. Larry Tesler, ein Pionier des modernen PC, sagt: "Damals war der Computerhersteller IBM für uns das Establishment. Heute sind Google, Facebook, Apple und Microsoft die führenden Konzerne, sie haben Milliarden von Kunden. Was ich damals mitgeschaffen habe, ist heute das Establishment. Dabei wollte ich doch genau das loswerden."