Nichts scheint die Welle aufhalten zu können: 1983 dominiert die NDW die deutschen Charts. Doch auf den Höhenflug in der Gunst des Publikums folgt schon bald der Überdruss. Manche, wie Nena, werden jetzt zu Superstars und produzieren Hits am Fließband. Auch sozialkritische Songs wie "Bruttosozialprodukt" von Geier Sturzflug begeistern die Fans. Doch die übermäßige Vermarktung der NDW durch die Plattenindustrie wird zum Bumerang. Die Pioniere wenden sich ab und versinken größtenteils wieder in der Nische. Bands wie Ideal oder Spliff lösen sich auf. Künstler wie Joachim Witt müssen im Musikbusiness buchstäblich wieder ums Überleben kämpfen. Acts wie Kiz ("Die Sennerin vom Königssee"), Fräulein Menke ("Hohe Berge") oder Ixi ("Der Knutschfleck") bleiben ein One-Hit-Wonder. Nur Shootingstar Nena überlebt den Overkill der Neuen Deutschen Welle. Ihr Titel "99 Luftballons" geht um die Welt und ist bis heute der erfolgreichste Hit der NDW im Ausland. Mit dem Abstand von 40 Jahren blicken die Macher von damals zurück auf das Phänomen NDW. Unterhaltsam und selbstironisch erzählen Friedel Geratsch von Geier Sturzflug ("Ich wollte nie in eine Schublade."), Joachim Witt ("Ich fiel so hoch von der Leiter.") und Kai Havaii von Extrabreit ("Wir haben keine Schule angezündet.") von ihren Karrieren. Mit dabei sind auch Uwe Fahrenkrog-Petersen (Nena-Band), Robert Görl (DAF) und Reinhold Heil (Spliff). Von der NDW-Ost berichten unter anderen Jürgen Ehle und André Herzberg (Pankow) sowie Marion Sprawe. Zu Wort kommen auch Journalisten wie der ehemalige "Bravo"-Musikchef Uli Weissbrod sowie Musikmanager wie Jim Rakete. Sie gilt als die kreativste Phase in der Geschichte der deutschen Popmusik - die Neue Deutsche Welle. Warum stieg die NDW Anfang der 1980er-Jahre so kometenhaft auf, um dann bald wieder zu verglühen?