Pilze sammeln, Wandern, Abschalten - der Wald ist für Viele ein Erholungsort. Doch er liefert auch Rohstoffe für eine gewaltige Industrie: ohne Holz kein Papier, kein Tisch, kein Laminat. Nun soll Holz auch noch im Bau den Beton und im Heizkraftwerk die Kohle ersetzen, um die Klimakrise stoppen zu helfen. Es ist der Hoffnungsträger für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft: Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Berlin-Tegel soll das größte Holzbau-Viertel der Welt entstehen - die Stadt der Zukunft als CO2-Speicher. Dafür werden Unmengen an Holz benötigt. Können die Wälder das überhaupt leisten? Und was kostet das? Schon jetzt konkurrieren immer mehr Abnehmer um die erneuerbare, aber begrenzte Ressource. Der Weltmarktpreis explodierte zeitweise, Handwerker und Baumärkte kämpfen mit Lieferengpässen. Obendrein ist der Wald selbst in Gefahr: durch Trockenheit, Hitze, Stürme und Käfer. Auch die Brandenburger Wälder sind durch ihre Kiefer-Monokultur wenig widerstandsfähig. Der sogenannte Waldumbau soll helfen - durch neue Baumarten, mehr Laubholz und weniger Wildverbiss. Einigen Forschern reicht das nicht. Für die Rettung des Waldes, fordern sie, ihn komplett in Ruhe zu lassen und die wirtschaftliche Nutzung zu reduzieren. Wie lassen sich wirtschaftliche und ökologische Interessen vereinbaren? Ist die politisch propagierte Holzbau-Offensive nachhaltig abgesichert oder wird der Wald bald vollends zur Ware? Die Reporter Constantin Stüve und Nico Schmolke fahren in die Wälder um Treuenbrietzen, die im Hitzesommer 2018 brannten. Waldbesitzer, Förster und eine Wissenschaftlerin ringen dort um die richtige Zukunftsstrategie, eine Balance zwischen Wirtschaft und Natur. Doch jetzt bedroht ein Waldverkauf alle nachhaltigen Bemühungen. Wie umkämpft der Rohstoff ist, erfahren die Reporter in Laminatwerken, Holzmodulfabriken und Biomasseanlagen. Und sie treffen einen jungen Bauherrn, der enorme Preissprünge bei seinem Holzhaus verkraften muss. Setzt der neue Hunger auf Holz die Zukunft des Waldes aufs Spiel?